LET’S TALK!
JUSTUS-LIEBIG-HAUS
GROSSE BACHGASSE 2
64283 DARMSTADT
Der Eintritt zum gesamten Konferenzprogramm ist frei, wir bitten jedoch um Anmeldung per E-Mail an akademie@darstellendekuenste.de. Ein spontaner Besuch ist ebenfalls möglich, sollten die Platzkapazitäten aber ausgeschöpft sein, haben Besucher:innen mit Voranmeldung Vorrang – dies gilt insbesondere im Fall notwendiger Corona-Beschränkungen.
Konferenztag 1
Samstag, 01.10.2022
Der erste Tag des Konferenzprogramms startet mit kurzen Präsentationen von jeweils 20 Minuten, wo wir uns einen Überblick über das digitale Schaffen im deutschsprachigen Raum verschaffen wollen. In einer Art Staffellauf berichten die Expert:innen schlaglichtartig von ihren Erfahrungen, Problemstellungen und Lösungsansätzen. Tag 2 ist dann für den vertieften Austausch untereinander und mit dem Publikum vorgesehen.
10.00–10.20 Uhr
Marcus Lobbes, Akademie für Theater und Digitalität Dortmund
DER GANG DURCH DIE INSTITUTIONEN:
LET’S GET STARTED
An welchem Punkt steht der Transformationsprozess im Bereich Digitalisierung/ Digitalität momentan? Was sind unsere gemeinsamen Erkenntnisse nach zweieinhalb Jahren pandemischer Notlage – und was machen wir damit?
Ein Aufruf gegen das Notfallpflastern und für eine gemeinsame (politische) Strategie.
10.20–10.40 Uhr
Sascha Hargesheimer, Nationaltheater Mannheim
SCHREIBEN FÜR DEN DIGITALEN RAUM
Das Institut für Digitaldramatik erforscht die Theorie und Praxis des Schreibens im Digitalen. Wie entsteht Textmaterial für digitale und hybride Bühnen? Wie bedingen sich Text und Raum? Und wie verändern sich in der Welt der Bots, nichtlinearen Erzählweisen und virtuellen Realitäten die möglichen Formen von Autor:innenschaft? Das IDD vergibt dazu Residenzen und Stipendien, um gemeinsam mit Künstler:innen die Möglichkeiten und Herausforderungen am Stadttheater zu untersuchen.
10.40–11.00 Uhr
Jan Philipp Gloger und Fabian Schmidtlein, Staatstheater Nürnberg
ENTWICKLUNGEN VON DIGITALEM THEATER AM SCHAUSPIEL DES STAATSTHEATERS NÜRNBERG
Anhand konkreter Projektbeschreibungen wollen wir den Weg nachzeichnen von unseren ersten Gehversuchen während der zweiten Coronawelle hin zu einer verstetigten Zusammenarbeit mit den sehr unterschiedlichen Digitalkünstler:innen Cosmea Spelleken/punktlive sowie Roman Senkl und Nils Corte/ minuseins. Entlang der Fragen: Wie weit lassen sich ein Stammpublikum und ein neues Publikum begeistern, bestehende Spielorte weiterentwickeln und virtuelle Bühnen erobern, zeigen wir die Momentaufnahme eines mittelgroßen Hauses, an dem digitales Theater sich zu einem von mehreren Programmschwerpunkten entwickelt hat.
11.00–11.20 Uhr
Kornelius Paede, Staatstheater Kassel
DIGITALE PERSPEKTIVEN IN NEUEN MUSIKTHEATERRÄUMEN
Der Beginn der Intendanz von Florian Lutz am Staatstheater Kassel in der Spielzeit 21/22 wurde nicht nur durch für das Musiktheater außergewöhnliche Raumexperimente begleitet, sondern auch mit einer Reihe von digitalen Experimenten und Kooperationen flankiert. Es wird berichtet von der virtuellen Bauprobe über BYOD-Publikumsabstimmungen bis zur „Oper auf dem Küchentisch“ in Augmented Reality; es geht um digitale Musiktheaterräume, Potentiale für die Oper und selbstverständlich auch um etliche unerwartete Fails.
11.30–11.50 Uhr
Tobias Rausch, Staatsschauspiel Dresden
LASS DICH MAL UMARMEN
Die Bürger:Bühne mit ihren Inszenierungen, B:Clubs und dem Montagscafé ist seit 13 Jahren ein Ort, an dem sich Menschen begegnen, die sich im „normalen Leben“ niemals über den Weg gelaufen wären. Neben ihrer künstlerischen Bedeutung stellt sie für viele Beteiligte einen sozialen Anker im Alltagsleben dar. Doch wie lässt sich diese Rolle einer Bürger:Bühne digital realisieren – besonders dann, wenn analoge Kontaktmöglichkeiten ausfallen? Wer fällt durchs Raster, wer kommt hinzu, und welche Formate können diese künstlerisch-soziale Funktion leisten?
11.50–12.10 Uhr
Ilja Mirsky, Residenztheater München
ZUKUNFTSFORSCHUNG & DIGITALITÄT:
DIE CHANCE DES THEATERS
Die Theater des 21. Jahrhunderts besitzen das Potential, ihre Bühnen durch digitale Technologien zukunftsstark auszubauen. Neue Formate, neue Inhalte und neue Technologien bedingen hierbei eine konzeptionelle und langfristig ausgerichtete künstlerisches Programmplanung. Hierbei müssen Formen, Inhalte und Technologien mit einem zukunftsforschenden Weitblick ineinander verwoben werden. Wir als Theatermacher:innen können darüber entscheiden, ob und welche Rolle neue Medientechnologien für das kollektive Erleben von darstellender Kunst an der Schnittstelle von realen und virtuellen Umgebungen spielen wird: der Versuch einer Vision vom Theater im Jahr 2050.
12.10–12.30 Uhr
Lea Goebel, Schauspiel Köln
„OBLOMOW REVISITED“ AM SCHAUSPIEL KÖLN – ZWISCHEN TWITCH, INSTAGRAM UND TUMBLR
In der Spielzeit 21/22 entstand am Schauspiel Köln in der Regie von Luk Perceval ein multimediales und multiperspektivisches Projekt: „Oblomow Revisited“ in einer Überschreibung von Nele Stuhler frei nach Iwan Gontscharow. Erzählt und inszeniert wurde über den Zeitraum von sieben Wochen auf drei Ebenen: einem Twitch-Kanal der Oblomow-Darstellerin Luana Velis, einem Tumblr Blog der Produktion und Instagram, und der Bühne des Schauspiel Köln im Rahmen einer einmaligen, hybriden Abschlusspremiere, die gleichzeitig auf Twitch für ca. 3.000-5.000 User:innen gestreamt wurde.
12.30–12.50 Uhr
Katja Grawinkel-Claassen und Lena tom Dieck, FFT Düsseldorf
VOM „THEATER OHNE HAUS“ ZUM DIGITALEN NEUBAU
Der Weg zu einer digitalen Strategie für ein internationales Produktionshaus führte das FFT in den letzten Jahren durch Hackspaces, Klassenzimmer, Chatrooms und Baustellen. Wir waren ein Theater ohne Haus und sind als Nomaden zur Untermiete ins Internet und andere urbane Orte gezogen. Im November 2021 haben wir unser neues Theater bezogen. Dort konzipieren wir ein „digitales Foyer“ als Spielplatz der Generationen und Fenster zur Stadt. Zeit für eine Bestandsaufnahme: Welche Probleme hat das Digitale im FFT gelöst? Welche Probleme macht es weiterhin? Und was meinen wir genau, wenn wir „digital“ sagen?
14.00–14.20 Uhr
Tina Lorenz, Staatstheater Augsburg
DIGITALTHEATER ALS SCHNITTSTELLENOPERATOR
In Augsburg organisiert sich die Sparte Digitaltheater anders als die anderen Sparten: ohne virtuelle Schauspieler:innen oder digitale Sänger:innen ist das Di-gitaltheater eine Schnittstellenabteilung, die nur im Zusammenspiel mit den anderen Sparten und Gewerken Kunst realisiert. Der Vortrag präsentiert Vor- und Nachteile dieser Organisationsstruktur und was wir daraus gelernt haben. Zum Abschluss überlegen wir zusammen in offener Workshopatmosphäre, welche alternativen Modelle möglicherweise auch funktionieren würden.
14.20–14.40 Uhr
Karla Mäder, Schauspielhaus Graz
NAIV UND KOPFÜBER INS VR-ABENTEUER: WIE WIR DARAUS WIEDER AUFTAUCHTEN UND WAS WIR DARAUS GELERNT HABEN
Im ersten Lockdown hat sich das Schauspielhaus Graz – wie so viele andere – erfolgreich mit digitaler Technologie beschäftigt. Die VR-Produktion „Krasnojarsk“ wurde nicht nur ein großer Überraschungserfolg, sondern war auch eine unter abenteuerlichen Bedingungen zustande gekommene Sache, die das Theater und alle Beteiligten an den Rand ihrer Möglichkeiten brachte. Sie wurde auch zum Beginn einer ehrlichen und teils schmerzhaften Auseinandersetzung mit den Produktionsmöglichkeiten, die ein normales Stadttheater für künstlerische Produktion außerhalb der Bühne hat. Ein Einblick in den alltäglichen Theaterwahnsinn, der jetzt auch digital in 360° stattfindet.
14.40–15.00 Uhr
Ingo Sawilla, Berliner Ensemble
DIALOG STATT EINBAHNSTRASSE. KULTURKOMMUNIKATION IM DIGITALEN WANDEL
Wo früher Intendant:innen Verlautbarungen verschicken ließen, herrscht heute immer mehr Kommunikation auf Augenhöhe – Dialog statt Monolog. Wir Institutionen senden nicht mehr nur, sondern haben unsere Geräte auch auf Empfang gestellt: Wir interessieren uns für die Bedürfnisse des Gegenübers, wollen erfahren, was unser Publikum bewegt, hören zu und lernen im Idealfall auch etwas. Die Kulturkommunikation funktioniert heute, nicht zuletzt durch Social Media, sehr viel schneller und kurzfristiger, direkter und ohne Umwege, individueller und nachhaltiger, serviceorientierter und vielseitiger, reichweitenstärker und internationaler, barrierefreier und messbarer – und befindet sich weiterhin im permanenten Wandel.
15.00–15.20 Uhr
Harald Wolff, Akademie für Theater und Digitalität Dortmund
BEGEGNUNGEN ORGANISIEREN.
WAS DIGITALES THEATER SEIN KANN
Digitales Theater bedeutet vor allem, Begegnung zu organisieren. Es geht um die soziale Funktion von Theater: Orte des Austausches zu schaffen, Orte der gemeinsamen Verständigung darüber, was für eine Gesellschaft wir sein wollen. Was oft mit dem Begriff „Onboarding“ beschrieben (und damit meist übersehen) wird, ist womöglich schon das Zentrum dessen, worum es geht: Das Anstiften von Begegnungen, das Ermöglichen von Interaktionen, das Verankern von Theatern als Orten des Gemeinsamen und des Austausches. Was bedeutet das für die Art, wie wir Begegnungen in Theatern insgesamt denken und organisieren?
15.30–15.50 Uhr
Lisa Zingerle und Simon Meusburger, Schubert Theater Wien
VIRTUELLES PUPPENTHEATER MUSEUM
Das Schubert Theater Wien, ein Figurentheater für Erwachsene, hat sich mit Bühnenklassikern, Biografien und Uraufführungen international einen Namen gemacht. Seit 2021 erobern die Puppen mit Green Screen und 3D-Scans den digitalen Raum: Im virtuellen Puppentheatermuseum werden spannende Einblicke in Produktionen und interessante Informationen zum Theater geboten. Das Museum wird kontinuierlich weiterentwickelt, um Räume und Stücke erweitert sowie durch interaktive Elemente ergänzt.
Durch die Plattform Mozilla Hubs sind auch Live-Veranstaltungen sowohl in VR als auch Desktop-Geräten möglich.
15.50–16.10 Uhr
Anna Vera Kelle, Theater Strahl Berlin
THEATER FÜR EIN RUHELOSES PUBLIKUM
Interaktion mit dem Publikum – ist das etwas Besonderes oder macht Theater das nicht immer? Theater Strahl spielt für (junge) Menschen ab 12 Jahren, und Theater für junges Publikum funktioniert nicht ohne die Interaktion mit seinem Publikum. Kinder und Jugendliche lassen sich nicht (mehr) einfach etwas erzählen. Aber was meinen wir, wenn wir von Interaktion bzw. Partizipation sprechen? Wie entsteht sie und wie wollen wir sie gestalten? Welche Formate bieten wir an, welche fehlen und welche Rolle spielen dabei gesellschaftliche Transformationen wie die Digitalisierung?
16.10–16.30 Uhr
Katharina Mayrhofer, Schauburg München
DIGITALE VERMITTLUNGSFORMATE ENTWICKELN – MIT DEM UND FÜR DAS JUNGE PUBLIKUM
Seit 2021 entwickelt die Schauburg München digitale Vermittlungsformate und dazugehörige technische Tools. Das junge Publikum wird in jeden Schritt der Entstehung eingebunden. Acht Schulen haben in Workshops das Projekt von der Ideenfindung bis zu Testläufen begleitet. Dabei wurde das eigene digitale Verhalten erforscht, und gemeinsam über die Frage diskutiert, was „das Digitale“ mit Theater zu tun haben könnte.
Ein Bericht über die so entstandene AR-App, das eigene Konferenztool für digitale Vorstellungen und die interaktive Website sowie die Chancen und Herausforderungen von Theatervermittlung im Digitalen.
16.30–16.50 Uhr
Yves Regenass, Theater Chur
TRANSFORMATIONSPROJEKT AM
THEATER CHUR
Das Theater Chur befindet sich in der Hauptstadt des dreisprachigen Bergkantons Graubünden in der Schweiz. Die Schließung des Theaters während der Pandemie förderte die Erprobung digitaler Formate. Die anfängliche Skepsis wich einer ausgedehnten Faszination, die schließlich zur Beantragung einer Förderung zur digitalen Transformation führte. Es folgte die Schaffung einer digitalen Dramaturgie-Stelle zur Erforschung und Umsetzung der Möglichkeiten am Haus. Die Präsentation ist ein kurzer Erfahrungsbericht über das Projekt.
Konferenztag 2
Sonntag, 02.10.2022
Die offenen Thementische sind ein Diskursformat für vertiefte Q & A Gespräche mit den Expert:innen des Vortages. Die Besucher:innen sind eingeladen, sich unmittelbar an den Gesprächen mit Fragen, Anregungen oder eigenen Erfahrungsberichten zu beteiligen, um in einen direkten Austausch mit den Kulturschaffenden zu kommen.
Die Teilnahme an den beiden Workshops am Nachmittag ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 20 Plätze beschränkt. Wir bitten um verbindliche Anmeldung per E-Mail bis zum 30.09. an akademie@darstellendekuenste.de.
Wir empfehlen, zum Workshop einen Laptop oder Smartphone mitzubringen.
10.00–10.45 Uhr
offener Thementisch
DIGITALES STORYTELLING
mit: Jan Philipp Gloger, Sascha Hagersheimer, Karla Mäder, Ilja Mirsky, Lisa Zingerle Moderation: Christian Römer
Mit der Digitalisierung verändern sich auch die theatralen Erzählweisen. Gibt es bestimmte Grundmuster des digitalen Erzählens und wie lassen sich diese sinnlich erfahrbar machen? Inwieweit haben die medialen Ästhetiken von Netflix, Instagram, TikTok, Social-Media und Massenger Diensten die Art und Weise verändert, wie Geschichten erzählt werden? Welche neuen Impulse können Algorithmus basierte Technologien zum Digitalen Storytelling beitragen? Expert:innen verhandeln das Thema Digitales Storytelling im Spektrum von künstlicher Intelligenz und immersivem Erleben.
11.00–11.45
offener Thementisch
PUBLIKUM UND INTERAKTION
mit: Lea Goebel, Katja Grawinkel-Claassen, Anna Vera Kelle, Katharina Mayrhofer, Kornelius Paede, Tobias Rausch, Ingo Sawilla, Harald Wolff
Moderation: Sophie Diesselhorst
Die Pandemie hat Theater(schaffende) dazu gezwungen, sich im digitalen Kulturwandel zu positionieren. Mit der Unterbrechung des Spielbetriebs mussten sie neue Wege finden, Kontakt zu ihrem Publikum aufzunehmen. Online kann man einerseits viel leichter als vorher zusammenkommen, konnten Theater mit ihren Streams auf einmal ein überregionales, ja internationales Publikum erreichen. Andererseits ist der Online-Theaterbesuch auch wesentlich unverbindlicher; kann die Zuschauer:in doch jederzeit einfach abschalten.
Wie sich das vermeiden lässt, wie das Theater auch online stattfinden und sogar neue Begegnungsformen gefunden werden konnten und können, diskutieren Expert:innen mit verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen.
12.00–12.45 Uhr
offener Thementisch
PLATTFORMEN UND AUSSPIELWEGE
mit: Lena tom Diek, Marcus Lobbes, Tina Lorenz, Yves Regenass
Moderation: Christian Römer
Während der pandemiebedingten Schließungen haben viele Theater im digitalen Raum nach Orten der Begegnung gesucht. Ob Mozilla Hubs, Gathertown, Zoom oder digitales Foyer – was sind gute Orte für den digitalen Austausch mit dem Publikum? Und braucht es neben den privaten, kommerziellen Anbietern eine offene Plattform für Kunst und Kultur? Welche Plattformen wozu geeignet sind und wo zu nicht, erörtern die Expert:innen in dieser Runde.
14.00–16.30 Uhr
Workshop
ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST: AR MEETS AI
Ilja Mirsky, Residenztheater München
Jeder Mensch sieht die Welt ein bisschen anders – eine Tatsache, die so alt ist, wie vermutlich das Leben an sich. Was würde passieren, wenn wir auf einmal merken würden, dass auf Haltestellen, auf Fassaden und auf Plakaten ein, zwei, drei, vier... virtuelle Ebenen liegen würden, die wir nur mit Zuhilfenahme von Smartphones und AR-Brillen erkennen könnten? Im Workshop „Ich sehe was, was du nicht sieht: AR meets AI“ werden wir uns mit der Verschmelzung von Augmented Reality (AR) und Artificial Intelligence (AI) beschäftigen und Tools, Programme und die Zukunftsszenarien der großen Tech-Konzerte an der Schnittstelle von AI & AR sowohl praktisch als auch theoretisch kennenlernen. Hierbei steht der Einsatz dieser Technologien in künstlerischen Produktionen im Vordergrund. Die Modularität der einzelnen technologischen Bausteine erlaubt es, schon mit einfachen Mitteln und dem eigenen Computer bzw. Smartphone aus einzelnen Programmen Neues zu kreieren. Programmierkenntnisse sind natürlich nicht erforderlich.
14.00–16.30 Uhr
Workshop
EINSTIEG IN DIE MEDIEN-PRAXIS FÜR DIE BÜHNE Mario Simon, Akademie für Theater & Digitalität Dortmund
Die zunehmende Digitalisierung des Theaters schafft neue Gestaltungsmöglichkeiten und -räume. Im Workshop werden diese neuen digitalen Wege im Theater erkundet und innovative Inszenierungstechniken erprobt. Der Fokus liegt auf der technischen Einführung in die Arbeit mit Medien auf der Bühne und gibt Anregungen und Hilfen aus der Praxis für die Praxis. So können Smartphones nicht nur als Kamera eingesetzt werden, sondern bieten auch die Möglichkeit Videomaterial zu schneiden, Videoeffekte zu nutzen oder Impulse für die szenische Gestaltung zu geben. Ziel des Workshops ist es auch, z. B. Fragen rund um die Arbeit mit Livekamera-Projektionen und zur Low-Budget-Bühnentechnik zu klären.
Konferenztag 3
Montag, 03.10.2022
Am letzte Konferenztag werden von Kunstschaffenden vier außergewöhnlich innovative Projekte detailliert vorgestellt. Zwei Panels verhandeln noch einmal die wichtigsten Themen und wagen einen Ausblick in die Zukunft.
10.00–10.30 Uhr
Filmessay
PUBLIKUMSGESPRÄCH
von Sophie Diesselhorst
Zum Auftakt des sich anschließenden Panels erhebt das Publikum selbst seine Stimme im Filmessay „Publikumsgespräch”, für das acht Menschen interviewt wurden, die sich auf unterschiedliche Weise als Theater-Zuschauer:innen identifizieren.
10.30–11.30 Uhr
Panel
DAS (DIGITALE) THEATER UND SEIN PUBLIKUM
mit: Laura Rivas Kaufmann (Schauspiel Zürich), Ilia Papatheodorou (She She Pop) und Harald Wolff (Akademie für Theater und Digitalität Dortmund)
Moderation: Sophie Diesselhorst
Das Publikum ist die Öffentlichkeit. Aber was ist eigentlich Öffentlichkeit – mitten im digitalen Kulturwandel? Spätestens jetzt, „nach” der Pandemie, ist höchste Zeit für eine Bestandsaufnahme des Verhältnisses des Theaters zu seinem Publikum. Was hat die Zeit der Lockdowns, in denen online nach neuen Begegnungsformen gesucht werden musste, uns über dieses Verhältnis erzählt? Welche Frustrationen hat das Fehlen der physischen Kopräsenz erzeugt, welche neuen Möglichkeiten haben sich aufgetan? Wie können die Erkenntnisse in die Zukunft projiziert werden?
11.45–12.45 Uhr
Präsentation
KEINE MENSCHENSEELE – EINE ARBEIT AM WIENER BURGTHEATERS MIT KI-GENERIERTER STIMME
Cosima Terrasse, Laokoon
Ein Mensch stirbt, aber seine Stimme bleibt am Leben. Nicht bloß als Tonaufnahme, die man abspielen kann, sondern als digitale Wiedergängerin, die sich in den Alltag einklinkt und sagt, was der Tote sagen würde, in einer Weise, die dem oder der Verstorbenen eigen war. Was wie Science-Fiction klingt, wird durch Künstliche Intelligenz und riesige Ansammlungen persönlicher digitaler Daten Wirklichkeit. Die Gruppe Laokoon, bekannt für ihre künstlerischen und dokumentarischen Enthüllungen des Digitalen, hat jahrelang zu KI-generierten Stimmen recherchiert und sieht eine nahe Zukunft voraus, in der wir mit Stimmen von Toten genauso selbstverständlich sprechen wie mit denen von Lebenden.
12.45–13.45 Uhr
Vortrag (in engl. Sprache)
THEATER IN THE AGE OF THE TECHNOSPHERE
Chris Salter, Zürcher Hochschule der Künste
Im Laufe seiner langen Geschichte wurde angenommen, dass sich das Theater in Ost und West auf die Krisen und Erfahrungen der Menschen konzentriert. Im Gegensatz zur Vorstellung, die Bühne sei eine rein menschenzentrierte Angelegenheit, deutet der jüngste Schritt in Disziplinen, die von Anthropologie und Soziologie bis hin zu Klimawissenschaft und Design reichen, jedoch auf einen grundlegenden Wandel hin – die Entwicklung zu einer nicht-anthropozentrischen Weltanschauung. Der Vortrag zielt darauf ab, die Bühne als solche zu erkennen, die bereits seit langem von einer Mischung aus Menschen und menschenähnlichen Personen bevölkert ist: Göttern, Automaten, Robotern und jetzt den sogenannten „künstlichen Intelligenzen“. Welche Auswirkungen hat eine Abkehr vom Anthropozentrismus des Theaters und welche neuen Erfahrungen könnten möglich sein?
15.00–16.00 Uhr
Präsentation
„ODYSSEUS.LIVE“ – FILM? THEATER? MEDIA ART? ÜBER DIE TRENNLINIEN NEUER ERZÄHLFORMEN
Cosmea Spelleken
Odysseus ist zurück auf Ithaka und endlich wieder mit der Familie vereint! Nun möchte das Volk natürlich wissen: wie war das denn alles wirklich? Troja, die Irrfahrten, all die Abenteuer? Wer ist der Mensch hinter dem Heldenmythos? Und so ist die Familie zur Talkshow geladen!
„odysseus.live“ ist ein hybrides Live-Format, in dem das Theater (Staatstheater Nürnberg) zum Fernsehstudio und sein Publikum zum Teil der Talkshow wird. Im Livestream kann man das zuhause erleben und trifft in den Pausen Odysseus beim Rauchen und Telemachos auf Twitter. Wo fängt die Fernsehshow an und wo hört das Theater auf? Was passiert, wenn wir fiktive Figuren zu realen Talkshows einladen? Inwieweit beeinflusst das Medium die Geschichte? Und vor allem: welche Vor- und Nachteile haben Formate, die sich unterschiedlicher Medien bedienen?
16.00–17.00 Uhr
Präsentation
DIE DIGITALE BÜHNE HAU4 ALS FORSCHUNGSPLATTFORM
Sarah Reimann, HAU Hebbel am Ufer
Zum Start in die Spielzeit 20/21 hat das HAU Hebbel am Ufer das HAU4 – neben den bereits bestehenden HAU1, HAU2 und HAU3 – zur vierten, digitalen Bühne ernannt. Die HAU4-Projekte vereint ein sowohl tech-positiver als auch kritischer Ansatz gegenüber digitaler Technologie. Wir schaffen mit HAU4 eine Forschungsplattform, auf der sich Performing Arts und Digitalität begegnen. Angesichts des digitalen Wandels der Gesellschaft erproben wir gemeinsam mit Künstler:innen Denk- und Handlungsweisen, um neue Verbindungen zwischen der analogen und der digitalen Welt zu schaffen. HAU4 ist ein Ort der Begegnung, des Forschens und des Austausches. Sarah Reimann berichtet darüber, wie die Forschungsarbeit an einer Institution wie dem HAU aussieht.
17.00–18.00 Uhr
Panel
BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT?
mit: Marcus Lobbes (Akademie für Theater & Digitalität), Tina Lorenz (Staatstheater Augsburg), Chris Salter (ZHdK), Ingo Sawilla (Berliner Ensemble), Cosmea Spelleken (punkt.live)
Moderation: Hans-Jürgen Drescher
Zum Abschluss der Konferenz resümieren wir und wagen einen Ausblick in die Zukunft. Wie gut sind die Theater für den digitalen Transformationsprozess aufgestellt? Wie werden die Theater, Bühnen und Inszenierungen der Zukunft aussehen? Welches Equipment, welche Versuchslaboratorien werden benötigt und welche zusätzlichen Kompetenzen?
Im Gespräch mit den wichtigsten Innovationstreiber:innen werden Zukunftsszenarien der Theaterarbeit entworfen.
Die Konferenzteilnehmer:innen

LENA TOM DIECK
arbeitet seit 15 Jahren als Kulturmanagerin in den Bereichen Theater, Museen, Festivals und Ausstellungen, im Dortmunder U, im LWL-Industriemuseum, für den Hartware MedienKunstVerein, den Regionalverband Ruhr und andere. Sie ist gelernte Veranstaltungstechnikerin und studierte Theater- und Medienwissenschaftlerin. Seit 2020 leitet sie das Projekt „Das digitale Foyer“ für die Deutsche Oper am Rhein und das FFT Düsseldorf.
01.10. um 12.30 Uhr | Kurzpräsentation: Theater ohne Haus zum digitalen Neubau |
02.10. um 12 Uhr | Thementisch: Plattformen und Ausspielwege |

SOPHIE DIESSELHORST
ist seit 2011 Redakteurin beim Online-Theatermagazin nachtkritik.de. Von 2019–2021 hat sie die Konferenz „Theater und Netz” mit gestaltet und im Zuge dessen das Buch „Netztheater. Positionen Praxis Produktionen” (2020) mit herausgegeben. 2021 hat sie das „Zoom in” Festival zum Netztheater in der Freien Szene auf nachtkritik.online mit erfunden und organisiert.
02.10. um 11 Uhr | Moderation des Thementisches: Publikum und Interaktion |
03.10. um 10 Uhr | Filmessay: Publikumsgespräch |
03.10. um 10.30 Uhr | Moderation des Panels: Das (digitale) Theater und sein Publikum |

HANS-JÜRGEN DRESCHER
ist seit 2016 Präsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Von 1991–2011 war er Leiter des Suhrkamp Theater- und Medienverlags; von 2011–2014 Künstlerischer Direktor und Geschäftsführer der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg; von der Spielzeit 14/15–21/22 Präsident der Theaterakademie August Everding in München und Leiter des dortigen Studiengangs Dramaturgie.
03.10. um 17 Uhr | Moderation des Panels: Bereit für die Zukunft? |

LEA GOEBEL
ist Dramaturgin am Schauspiel Köln. Dort arbeitete sie u. a. mit Luk Perceval, Frank Castorf, Jürgen Flimm und Mina Salehpour. Seit 2021 kuratiert sie für den Heidelberger Stückemarkt den „Netzmarkt“. Zusammen mit der Initiative „Digitale Dramaturgie“ erforscht sie neue Wege des digitalen Storytellings.
01.10. um 12.10 Uhr | Kurzpräsentation: Oblomow Revisited am Schauspiel Köln – zwischen Twitch, Instagram und Tumblr |
02.10. um 11 Uhr | Thementisch: Publikum und Interaktion |

JAN PHILIPP GLOGER
ist Schauspieldirektor am Staatstheater Nürnberg und präsentiert dort regelmäßig sowohl freie Gruppen als auch bekannte Regisseur:innen wie Anne Lenk und Andreas Kriegenburg. Zuvor war er Leitender Regisseur am Staatstheater Mainz. Als Opern- und Schauspielregisseur arbeitete er u. a. an der Oper Zürich, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und bei den Bayreuther Festspielen.
01.10. um 10.40 Uhr | zusammen mit Fabian Schmidtlein Kurzpräsentation: Entwicklungen von digitalem Theater am Schauspiel des Staatstheaters Nürnberg |
02.10. um 10 Uhr | Thementisch: Digitales Storytelling |

KATJA GRAWINKEL-CLAASSEN
ist seit 2012 Dramaturgin am FFT Düsseldorf. Davor arbeitete sie journalistisch und mit der freien deutschschweizerischen Gruppe Schauplatz International. Sie studierte Medien- und Kulturwissenschaft in Düsseldorf und Potsdam. Während der Pandemie veröffentlichte sie mehrere Texte zu Theater und Digitalisierung.
01.10. um 12.30 Uhr | Kurzpräsentation: Theater ohne Haus zum digitalen Neubau |
02.10. um 11 Uhr | Thementisch: Publikum und Interaktion |

SASCHA HARGESHEIMER
ist Dramaturg, Autor und derzeit Gastdozent an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Er studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Seit 2018 ist er Schauspieldramaturg am Nationaltheater Mannheim, seit 2021 Teil der künstlerischen Leitung des Instituts für Digitaldramatik.
01.10. um 10.20 Uhr | Kurzpräsentation: Schreiben für den digitalen Raum |
02.10. um 10 Uhr | Thementisch: Digitales Storytelling |

LAURA RIVAS KAUFMANN
arbeitet am Schauspielhaus Zürich im Bereich Audience Development und Community Building. Daneben schließt sie ihr Masterstudium in Design im Bereich Trends&Identity ab und arbeitet seit ihrem BA-Studium in Fine Arts als freie Fotografin. Davor war sie als Lehrerin, Journalistin, Fotoredakteurin und in der PR tätig.
03.10. um 10.30 Uhr | Panel: Das (digitale) Theater und sein Publikum |

ANNA VERA KELLE
arbeitet seit 2014 als Regisseurin an Stadt- und Staatstheatern und in der freien Szene. 2018-2020 hat sie den Masterstudiengang Spiel und Objekt an der HfS Ernst Busch absolviert. 2021 war sie künstlerische Mitarbeiterin ebendort. Seit der Spielzeit 2021/22 ist sie Teil des Leitungsteams von Theater Strahl Berlin.
01.10. um 15.50 Uhr | Kurzpräsentation: Theater für ein ruheloses Publikum |
02.10. um 11 Uhr | Thementisch: Publikum und Interaktion |

MARCUS LOBBES
ist Direktor der Akademie für Theater und Digitalität, der 2019 neugegründeten, sechsten Sparte am Theater Dortmund. Wichtiges Anliegen ist ihm Bildung und Förderung verschiedenster Netzwerke für die Darstellende Kunst sowie die Vermittlung der künstlerischen Forschungen in Korrespondenz zu neuesten Technologien an Theater- und Ausbildungsinstitutionen, Politik und Publikum. Seit 1995 arbeitet er als Regisseur, Ausstatter und Autor im Musik- und Sprechtheater. Regelmäßig ist er als Gastdozent an verschiedene Hochschulen und Universitäten und international in Vortrags- und Diskursformaten eingeladen.
01.10. um 10 Uhr | Kurzpräsentation: Der Gang durch die Institutionen: Let’s get started |
02.10. um 12 Uhr | Thementisch: Plattformen und Ausspielwege |
03.10. um 17 Uhr | Panel: Bereit für die Zukunft? |

TINA LORENZ
wurde um die Jahrtausendwende im Chaos Computer Club erwachsen. Sie studierte Theaterwissenschaft und Amerikanische Literaturgeschichte, war Dozentin für Theatergeschichte an der Akademie für Darstellende Kunst Bayern, Dramaturgin am Landestheater Oberpfalz, Referentin für digitale Kommunikation am Staatstheater Nürnberg. Seit 2012 publiziert und spricht sie zu den Möglichkeiten eines digitalen Theaters. Seit 2020 ist sie Projektleiterin für Digitale Entwicklung am Staatstheater Augsburg.
01.10. um 14 Uhr | Kurzpräsentation: Digitaltheater als Schnittstellenoperator |
02.10. um 12 Uhr | Thementisch: Plattformen und Ausspielwege |
03.10. um 17 Uhr | Panel: Bereit für die Zukunft? |

KARLA MÄDER
ist Leitende Dramaturgin am Schauspielhaus Graz. Zusammen mit Intendantin Iris Laufenberg und drei Kolleginnen aus der Dramaturgie konzipiert sie ca. 20 Neuproduktionen pro Spielzeit. Sie sieht vor allem im kathartischen Potenzial der VR-Technologie eine Möglichkeit zur Erneuerung theatraler Wirkmächtigkeit.
01.10. um 14.20 Uhr | Kurzpräsentation: Naiv und kopfüber ins VR-Abenteuer: Wie wir daraus wieder auftauchten und was wir daraus gelernt haben |
02.10. um 10 Uhr | Thementisch: Digitales Storytelling |

KATHARINA MAYRHOFER
ist künstlerische Projektleiterin von „digital vermitteln“ an der Schauburg München. Sie konzipiert und entwickelt im Austausch mit dem Zielpublikum, Programmierer:innen und Designer:innen digitale Vermittlungsformate, die das analoge Theaterangebot begleiten und erweitern. Sie arbeitet außerdem als Regisseurin mit Schwerpunkt junges Publikum.
01.10. um 16.10 Uhr | Kurzpräsentation: Digitale Vermittlungsformate entwickeln – mit dem und für das junge Publikum |
02.10. um 11 Uhr | Thementisch: Publikum und Interaktion |

SIMON MEUSBURGER
ist Regisseur, Autor und Leiter des Schubert Theaters Wien. Er inszenierte u. a. bei den Bregenzer Festspielen und der Neuen Oper Wien. 2012 erhielt er den Nestroy-Preis „Beste Off-Produktion“ für „F. Zawel – Erbbiologisch und sozial minderwertig“, eine gemeinsame Regiearbeit mit dem Puppenspieler Nikolaus Habjan, die bei zahlreichen internationalen Festivals zu Gast war.
01.10. um 15.30 Uhr | (per Video zugeschaltet) zusammen mit Lisa Zingerle Kurzpräsentation: Virtuelles Puppenmuseum |

ILJA MIRSKY
ist Dramaturg, Dozent und Programmierer. Er forscht, lehrt und entwickelt künstlerische Projekte an der Schnittstelle von Künstlicher Intelligenz, Kognitionswissenschaften und immersiven Medien. Von 2019 bis 2022 war er Dramaturg am Institut für theatrale Zukunftsforschung (ITZ) im Tübinger Zimmertheater. Seit der Spielzeit 22/23 ist er am Residenztheater München.
01.10. um 11.50 Uhr | Kurzpräsentation: Zukunftsforschung & Digitalität: die Chance des Theaters |
02.10. um 10 Uhr | Thementisch: Digitales Storytelling |
02.10. um 14 Uhr | Workshop: Ich sehe was, was du nicht siehst: AR meets AI |

KORNELIUS PAEDE
ist Dramaturg und Musiktheaterwissenschaftler. 2017- 2021 war er Dramaturg an der Oper Halle, seither Chefdramaturg Musiktheater am Staatstheater Kassel. Stetige Zusammenarbeit mit Regisseur Florian Lutz und Bühnenbildner Sebastian Hannak; dazu Schwerpunkte auf zeitgenössische und elektronische Musik, Digitalität, dokumentarisches Musiktheater usw. (dramaturgie.lol)
01.10. um 11 Uhr | Kurzpräsentation: Digitale Perspektiven in neuen Musiktheaterräumen |
02.10. um 11 Uhr | Thementisch: Publikum und Interaktion |

ILIA PAPATHEODOROU
ist Mitglied des Performance-Kollektivs She She Pop, das in den 1990ern aus dem Gießener Institut für Angewandte Theaterwissenschaft hervorging. Die Mitglieder verstehen sich als Autor:innen, Dramaturg:innen und Ausführende ihrer Bühnenhandlung. She She Pop praktizieren eine Theaterform, die dem Experiment verpflichtet ist. Sie nutzen die Bühne als Ort der akuten Öffentlichkeit: Hier werden Entscheidungen getroffen, Gesprächsweisen und Gesellschaftssysteme ausprobiert, Sprech-Gesten und soziale Rituale einstudiert oder verworfen. Derzeitige Mitglieder sind Sebastian Bark, Johanna Freiburg, Fanni Halmburger, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Berit Stumpf und Elke Weber.
03.10. um 10.30 Uhr | Panel: Das (digitale) Theater und sein Publikum |

TOBIAS RAUSCH
arbeitet als Regisseur und Autor an zahlreichen Stadttheatern und in der freien Szene. Er lehrt regelmäßig an Hochschulen Recherchetechniken. Bis 2015 war er Mitglied des Kollektivs LUNATIKS, das er mitgegründet hat. Seit 2019 ist er Leiter der Bürger:Bühne am Staatsschauspiel Dresden.
01.10. um 11.30 Uhr | Kurzpräsentation: Lass dich mal umarmen |
02.10. um 11 Uhr | Thementisch: Publikum und Interaktion |

YVES REGENASS
arbeitet als „digitaler Dramaturg“ am Theater Chur. Er ist Gründungsmitglied von machina eX und arbeitet als freier Performer, Dramaturg und Regisseur. Regelmäßige Lehrtätigkeit im Bereich Gamedesign im Theater (u. a. an der ZhdK und der Hochschule der Künste Bern).
01.10. um 16.30 Uhr | Kurzpräsentation: Transformationsprojekt am Theater Chur |
02.10. um 12 Uhr | Thementisch: Plattformen und Ausspielwege |

SARAH REIMANN
ist Kuratorin für HAU4. Sie studierte Dramaturgie und Theaterwissenschaft. Nach verschiedenen Stationen als freie Dramaturgin arbeitet sie seit 2012 am HAU Hebbel am Ufer.
03.10. um 16 Uhr | Präsentation: Die Digitale Bühne HAU4 als Forschungsplattform |

CHRISTIAN RÖMER
ist seit 2011 als Referent für Kultur und neue Meiden bei der Heinrich-Böll-Stiftung tätig. Von 2013-2022 programmierte und organisierte er die Konferenz „Theater und Netz“ mit weiteren Partnern. 2021 schloss er sein Masterstudium „Spiel und Objekt“ an der HfS Ernst Busch ab.
02.10. um 10 Uhr | Moderation Thementisch: Digitales Storytelling |
02.10. um 12 Uhr | Moderation Thementisch: Plattformen und Ausspielwege |

CHRIS SALTER
ist Künstler und Professor für Immersive Arts an der Zürcher Hochschule der Künste. Er erforscht in großformatigen Installationen, Publikationen und Vorträgen die Grenzen zwischen der menschlichen Sinneswahrnehmung, Kunst, Design und neuen Technologien. Seine immersiven und körperlich erfahrbaren Arbeiten sind geprägt von Theater, Architektur, bildender Kunst, Computermusik, Wahrnehmungspsychologie, Kulturtheorie und Ingenieurwesen.
Auf dem Festival ist seine Arbeit „Animate“ in der Centralstation zu sehen.
03.10. um 12.45 Uhr | Vortrag: Theater in the Age of the Technosphere (in engl. Sprache) |
03.10. um 17 Uhr | Panel: Bereit für die Zukunft? |

INGO SAWILLA
studierte Germanistik und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität. Er betreute die Öffentlichkeitsarbeit für zahlreiche Institutionen, Festivals und freie Projekte, u. a. Berliner Festspiele, Residenztheater, Theater Festival Impulse. Seit 2017 leitet er die Abteilung Kommunikation des Berliner Ensembles, gibt Workshops und unterrichtet.
01.10. um 14.40 Uhr | Kurzpräsentation: Dialog statt Einbahnstraße. Kulturkommunikation im digitalen Wandel |
02.10. um 11.00 Uhr | Thementisch: Publikum und Interaktion |
03.10. um 17 Uhr | Panel: Bereit für die Zukunft? |

FABIAN SCHMIDTLEIN
ist seit Beginn der Schauspieldirektion von Jan Philipp Gloger zunächst Dramaturgieassistent, dann Dramaturg am Staatstheater Nürnberg. Er begleitet die digitalen Projekte des Schauspiels dramaturgisch und entwickelte unter anderem die Twitch-Serie „PANs Lab“ entscheidend mit.
01.10. um 10.40 Uhr | (zusammen mit Jan Phillip Gloger) Kurzpräsentation: Entwicklungen von digitalem Theater am Schauspiel des Staatstheaters Nürnberg |

MARIO SIMON
ist an der Akademie für Theater & Digitalität Dortmund verantwortlich für audio-visuelle Medientechnik und Audio-Video-Produktion. Seit 2013 am Schauspiel Dortmund als Videokünstler, ab 2014 Leiter der Videoabteilung. Er arbeitete als Videokünstler mit Regisseur:innen wie Kay Voges, Claudia Bauer, Jörg Buttgereit, Klaus Gehre, Marcus Lobbes und dem Regiekollektiv sputnic. 2017 wurde Mario Simon mit dem Nachwuchsförderpreis des Landes NRW ausgezeichnet.
02.10. um 14 Uhr | Workshop: Einstieg in die Medienpraxis für die Bühne |

COSMEA SPELLEKEN
arbeitet als Regisseurin an den Schnittstellen von Film, Theater & (neuen) Medien. Mit ihren Produktionen versucht sie, eine neue Sprache für alte Geschichten zu finden und so für ein neues Publikum zu öffnen. Mit „werther.live“ war sie 2021 eingeladen zum Nachtkritik Theatertreffen, dem Heidelberger Stückemarkt, nominiert für das Berliner Theatertreffen, den FAUST und den Nestroy-Preis. Sie erhielt von „Theater heute“ die Auszeichnung Nachwuchsregie des Jahres 2021.
03.10. um 15 Uhr | Präsentation: „odysseus.live“ – Film? Theater? Media Art? Über die Trennlinien neuer Erzählformen |
03.10. um 17 Uhr | Panel: Bereit für die Zukunft? |

COSIMA TERRASSE
bildet mit Hans Block und Moritz Riesewieck das Kollektiv Laokoon. In seinen Arbeiten verbindet Laokoon investigative Recherche mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen. So entstehen Essays, Dokumentarfilme, Theaterproduktionen, Lectures und Hörspiele zu politischen und philosophischen Themen, in deren Zentrum stets die Frage steht, wie sich unsere Vorstellung von Mensch und Gesellschaft im digitalen Zeitalter verändert. Laokoon ist Grimme-preisgekrönt und Emmy®Awards-nominiert.
03.10. um 11.45 Uhr | Präsentation: Keine Menschenseele – eine Arbeit am Wiener Burgtheater mit KI-generierter Stimme |

HARALD WOLFF
ist Vorsitzender der Dramaturgischen Gesellschaft und gehörte 2020 – 2022 als Dramaturg zum Künstlerischen Leitungsteam der Münchner Kammerspiele. Er war wesentlich beteiligt an der Entwicklung der Konferenz „DiG IT ALL“ mit der Akademie für Theater und Digitalität. Seit der Spielzeit 22/23 ist er an der Akademie für Theater und Digitaliät Dortmund.
01.10. um 15.00 Uhr | Kurzpräsentation: Begegnungen organisieren. Was digitales Theater sein kann |
02.10. um 11 Uhr | Thementisch: Publikum und Interaktion |
03.10. um 10.30 Uhr | Panel: Das (digitale) Theater und sein Publikum |

LISA ZINGERLE
studierte nach ihrer Ausbildung in Modedesign und Bekleidungstechnik Publizistik- und Kommunikationswissenschaften. Mit der Produktion „F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig“ gelangt sie 2012 als Kostümbildnerin ans Schubert Theater Wien und ist dort seit 2013 Direktionsmitglied. Sie ist Initiatorin der internationalen Figurentheaterfestivals am Schubert und seit 2016 im Team des WAVES VIENNA, dort richtet sie die Konferenz und den Hackday aus.
01.10. um 15.30 Uhr | Kurzpräsentation zusammen mit Simon Meusburger (per Video): Virtuelles Puppenmuseum |
02.10. um 10 Uhr | Thementisch: Digitales Storytelling |