DIE WAND (360°)

Schauspiel Essen

nach dem Roman von Marlen Haushofer
VR-Fassung von Thomas Krupa

HoffART Theater
Lauteschlägerstraße 28 a
64291 Darmstadt

Fr. 30.09. um 16, 17.30, 20 Uhr
Sa. 01.10. um 12, 13.30, 16.45, 18.15, 20.30 Uhr
So. 02.10. um 12, 13.30, 16.45, 18.15, 20.30 Uhr
Mo. 03.10. um 12, 13.30, 16.45 Uhr
77 min.

VVK 6,– EUR
TK 8,– EUR (nur bar)
ab 16 Jahre

Tickets

V I RT UA L  R E A L I T Y. 3 6 0 °.

© collective archives

Aus beeindruckender Nähe erlebt man in diesem utopischen und doch besorgniserregend realen Naturdrama den Kampf einer auf sich allein gestellten Frau mit Klima und Wetter, mit ihren Erinnerungen und Ängsten

Plötzlich ist da eine Wand. Mitten in der Landschaft – unsichtbar, undurchdringlich, endlos. Gestern noch hat die namenlose Frau ihrer Cousine und deren Mann, die nur mal kurz ins Dorf wollten, hinterhergewunken – heute wacht sie auf und ist allein in deren Jagdhütte. Einzig Hund Luchs ist noch bei ihr. Draußen vor der Wand herrscht völliger Stillstand, drinnen erwacht der Überlebenswille der Zurückgelassenen. Gemeinsam mit einigen tierischen Weggefährten lernt die Erzählerin fernab jeglicher Zivilisation Schönheit und Schrecken der ungezähmten Natur kennen, erlebt Momente großer Traurigkeit und überraschender Zufriedenheit, empfindet Einsamkeit und Freiheit gleichermaßen. Als sie schon nicht mehr damit gerechnet hat, taucht plötzlich ein Mann in der Abgeschiedenheit ihres Daseins auf. Ist dies das Ende des Albtraums? Oder sein Anfang?

Ob fundamentale Zivilisationskritik, Emanzipationsgeschichte, Science Fiction, weibliche Robinsonade oder Beschreibung einer postnuklearen Apokalypse – Marlen Haushofers Roman aus dem Jahre 1963 hat seit seiner Veröffentlichung viele Lesarten und Interpretationen erfahren. 2012 wurde er mit Martina Gedeck in der Hauptrolle verfilmt. Regisseur und Bühnenbildner Thomas Krupa legt nun in seiner VR-Fassung den Fokus auf die nahezu prophetische Ökologiekritik der Autorin. Die gesellschaftlichen Korrektive haben versagt und so schaut die eingeschlossene Frau nach einer Apokalypse auf ihr Leben zurück, das von Entfremdung, Hast und Fortschrittsglauben geprägt war. In der Symbiose mit der Natur findet sie zu neuer Identität. Ihr Versuch, im Einklang mit ihrer natürlichen Umwelt zu (über-)leben, wird mittels 360°-Aufnahmen, 3D-Klang und via VR- Brille zu einem sinnlich spürbaren Erlebnis.

REGIE & BÜHNE Thomas Krupa MIT Stefan Diekmann, Alexey Ekimov, Floriane Kleinpaß, Stefan Migge, Sabine Osthoff VR-ARTIST Tobias Bieseke KOSTÜME Moni Gora MUSIK Hannes Strobl SPATIAL AUDIO POSTPRODUCTION Thomas Koch PRODUKTIONS- & AUSSTATTUNGSLEITUNG Friederike Külpmann DRAMATURGIE Carola Hannusch, Vera Ring TECHNISCHE KOORDINATION VR-EQUIPMENT Markus Hesse

Gefördert von Brost-Stiftung, in KOOPERATION mit collective archives